Starthilfe für die Fachkräfte von morgen

 

 

 Andreas mit seinem Ausbildungsbegleiter José Bonetti und Sozialpädagogin Amelie Maier.

  

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10.10.2017 CJD Nürnberg

Viele Jugendliche benötigen in der Berufsausbildung umfangreiche Förderung. Mit der sogenannten „assistierten Ausbildung“ gibt es dafür ein geeignetes Hilfsangebot. In Nürnberg betreut das Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands bis zu 50 Jugendliche in einer assistierten Ausbildung.

„Mir macht es Spaß, Programme wie Visual Studio zu verwenden, mit denen man Apps und dynamische Websites entwickelt“, erzählt Andreas. Der 17-jährige Rumäne mit den wilden Locken möchte Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung werden. Aber obwohl er sich schon in Programmiersprachen wie C++ und C-Sharp recht gut auskennt, klappte es mit einem Ausbildungsplatz zunächst nicht. Der Grund waren sprachliche Probleme. 

„Andreas spricht zwar hervorragend Englisch, aber trotz deutschen Vaters ist sein Deutsch nicht so gut“, erklärt José Bonetti vom CJD Nürnberg. Er begleitet Andreas seit März 2017 im Rahmen einer assistierten Ausbildung. Sie umfasst zwei Phasen. In Phase I hilft ein Ausbildungsbegleiter den Jugendlichen bei der Suche nach Stellenausschreibungen, beim Schreiben der Bewerbungen und mit einer Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche. Dazu gibt es noch Unterricht in Mathematik und Deutsch. „Insbesondere die Sprachförderung ist wichtig, da wir viele Jugendliche mit Migrationshintergrund haben“, erklärt José Bonetti. Ist ein Ausbildungsplatz gefunden, beginnt die Phase II der assistierten Ausbildung: „Wir begleiten dann die Ausbildung und sind bei Konflikten Mediatoren mit engem Kontakt zu den Ausbildungsbetrieben“, erklärt der

 

Ausbildungsbegleiter. „So vermeidet die AsA Ausbildungsabbrüche. Genau deshalb wurde diese Maßnahme auch dringend benötigt.“ Die Resonanz der Nürnberger Unternehmen ist sehr gut, denn viele haben große Schwierigkeiten geeignete Bewerber für normale Ausbildungsplätze zu finden. „Hauptschüler können die Anforderungen der Berufsschulen oft nicht mehr erfüllen“, so Bonetti, „Manche Firmen bilden gar nicht mehr aus, weil sie zu oft von Azubis enttäuscht wurden.“ 


Motivierte Jugendliche wie Andreas könnten solche Unternehmen vielleicht wieder dafür gewinnen, Ausbildungsplätz zu Verfügung zu stellen. Es brauchte nur etwas Starthilfe für den 17-jährigen: „So viele Hilfe wie hier, habe ich noch nie bekommen. Es ist sehr gut.“ Nach verschiedenen Praktika fand er schließlich einen Ausbildungsplatz bei einer Nürnberger IT-Firma und kann jetzt seinen Berufstraum wahr machen. 

 

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